Multifunktionsgebäude

Lebensmittelproduktion

2009 erwarb die H. & J. Brüggen KG von der Hansestadt Lübeck das Grundstück „Südlicher Konstinkai“, um hier ein neues Multifunktionsgebäude zu errichten.
Der Planung vorangegangen war sowohl eine sehr sorgfältige Beschäftigung mit der städtebaulichen Situation Lübecks als auch eine Höhensimulation. Ein Rendering mit den Konturen des zukünftigen Bauwerkes vor der Altstadt zeigte, dass das neue Gebäude die Sichtachse von der Nordtangente zur Silhouette der Altstadt erhält.

Trotzdem waren die Rahmenbedingungen für den 175 Meter langen und 16,5 Meter hohen Bau eng gesteckt. Die Zufahrt zum nördlichen Kai musste erhalten bleiben und durfte auch während der Bauphase nicht behindert werden. Außerdem war es unabdingbar, dass die Hauptentsorgung der Altstadt und weitere Infrastrukturleitungen, die über das Grundstück verlaufen, zugänglich bleiben.

Alle Details des neuen Multifunktionsgebäudes in unmittelbarer Sichtweite des UNESCO Welterbes Lübecker Altstadt sind sorgsam gestaltet. Die gesamte Fassade wurde planeben ausgeführt. Alle Sonnenschutzlamellen sind in die Scheibenzwischenräume der Fenster integriert worden. Weil die Dachfläche abgesenkt ist, bleibt die gesamte Technik auf dem Dach verborgen und stört nicht die vorgegebenen Sichtachsen.

Entsorgungsstation und Silozellen für Flüssigstoffe sind in das Gebäude eingepasst und durch Rolltore nach außen abgeschlossen. Die Aufteilung der Fassade in einen Sockel und den zweigeschossigen Aufbau lässt das neue Gebäude trotz seiner Größe filigran wirken.

Der moderne Gebäudekomplex bietet auf drei Ebenen mit insgesamt 10.000 Quadratmetern Platz für Verwaltung und Produktion. In der zweiten Ebene des Komplexes befindet sich eine 110 Meter lange Produktionsstraße zur Herstellung von Müsliriegeln.
Büro- und Konferenzräume, Produktentwicklung, Archive, Sensorikraum sowie Labor- und Versuchsküchen für das Qualitätswesen sind ebenfalls im Verwaltungsteil angesiedelt. Ein großer Konferenzraum in der dritten Ebene gestattet die Aussicht über die Lübecker Altstadt.
Modernste Gebäudetechnik reduziert die Emission von Kohlendioxid. Abwärme aus der Produktion wird für die Beheizung der Büroräume genutzt, Abluft dient der Warmwasseraufbereitung.

Der glatte Sockel aus Stahlbeton wird das Gebäude auch vor extremem Hochwasser schützen.
Die gesamte Fassade ist mit Isopaneelen in Aluminiumoptik mit Mikrolinierung verkleidet. Sie schimmert unaufdringlich in sanftem Glanz.